Erinnerungen an die schönste Woche dieses Jahres

Unsere Opening Week war fast wie ein Traum. Nach jahrelangem bauen, beten und warten konnten wir unser Zentrum hier in der Praterstraße eröffnen. Ein Monat später sehen wir auf unsere Erfahrungen zurück.

von | 14. November 2025

Klänge der Hoffnung

Die volle Kapelle ist so still, dass man eine Nadel fallen hören könnte – würde diese Stille nicht deshalb sein, weil 200 Menschen pars momentum fokussiert dabei zuhören, wie sie mit musikalischen Höchstleistungen die neue Kapelle des Zentrum Johannes Paul II. füllen,

Von jazzigen Impros, über dramtische Loops, Cello & Gitarren Soli und einem krönenden Abschluss mit Samuel Barber’s „Adagio for Strings“ wurde der erste Abend der Eröffnungswoche gefüllt. Im Publikum sah man Tränen, Lachen und fröhliches Klatschen. Pars Momentum hat Passanten und bekannten Gesichtern Gänsehaut, und jede Menge Emotionen verpasst. Besonders beeindruckend war die E-Gitarre auf der Christian Heidenbauer gespielt hat. Diese wurde im Rahmen des Projekts „arthelps“ gemeinsam mit Kindern aus der Ukraine gebaut, um den Grauen des Kriegs eine Wendung zur Hoffnung zu verleihen.

Bärenmäuler und Glaubenskurse

Der zweite Tag der Opening Week war dem Abenteuer gewidmet – wenn auch 2 sehr verschiedenen. Während im Wohnzimmer Adventure & Faith ein Public Screening der Aftermovie’s der letzten Kanada Expedition veranstaltete, wurde in der Bel Etage Koudelka unser neuer Glaubenskurs DISCOVERY von CCO vorgestellt. 

Im Stiegenhaus rennen 2 Personen paralell das Treppenhaus ab. Ihre Challenge: vom Keller in den 6 Stock in unter 6 Minuten. Das klingt einfach, ist es aber nicht, wenn man einen 25kg oder 40kg schweren Rucksack auf dem Rücken hat. Im Wohnzimmer versuchen Interessierte ein Bärenmaul verschlossen zu halten indem sie entweder 35kg oder 55kg auf einem Handkraftmesser zusammenbekommen müssen. Auf der Terrasse flogen die Funken, als an 3 unterschiedlichen Stellen gelernt wurde, wie man Feuer macht. Hier einkleiner Rückblick eines Teilnehmers: 

„Letzte Woche wurde die heimelige Stimmung vom Zentrum JPII mit einer guten Prise Abenteuercamp gewürzt. Wir, Interessierte und Abenteurer, wurden in die Idee und Welt von Adventure & Faith mit einem Film der Kanada Expedition 2019 eingeführt. Wir bekamen die Challenges und besinnliche sowie erhebende Momente der Gruppe mit und konnten im Rahmen der wilden weiten Welt über das Leben, über Vergebung, Tapferkeit und Liebe nachsinnen. Danach wurden wir von Dominik in verschiedenen Disziplinen herausgefordert – kleine Abenteuer, um uns die großen Abenteuer schmackhaft zu machen. Es war grandios, gemeinsam ein Lagerfeuer (in der Innenstadt!) auf der Terrasse zu entfachen und mich mit dem herrlichen Geruch auf das nächste Mal campen zu freuen – mit Stockerlbrot in der Hand und Geschichten im Herz.“

Paralell wurde unser DISCOVERY mit bewegenden Zeugnissen eingeläutet. Zwei Menschen erzählten, wie sie ihren Weg im Glauben gegangen sind, und wie sie Schritt für Schritt in ihrer Freundschaft mit Gott wachsen durften. Anschließend haben wir unser 6 wöchiges Programm vorgestellt, mit dem wir Menschen unterstützen wollen, diese Erfahrungen auch zu machen. 

Gott ist die Liebe

Am Mittwoch war Liebe das Thema, als gleich 3 Veranstaltungen paralell veranstaltet wurden. Um 13:00 begann unser caritatives Ministry iCaremit seinem Kick-Off. Im Laufe des Nachmittags wurden 40 Care Pakete zusammengestellt, die anschließend an Bedürftige Menschen verteilt wurden. Eine Teilnehmerin erzählt:

Gemeinsam mit anderen jungen Leuten haben wir Lunchpakete gepackt und „Liebesbriefe von Gott“ geschrieben. Anschließend haben wir die Sachen an obdachlose Menschen am Praterstern verteilt. Es war berührend mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Besonders schön fand ich es, dass wir gemeinsam als Gruppe ein bisschen Hoffnung verbreiten konnten. 🙂 Mein Highlight war die Begegnung mit den Menschen vor Ort und Barbara kennenzulernen, die dort jeden einzelnen Tag für die Obdachlosen da ist.
Für mich war es erschreckend hautnah zu sehen unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Obdachlosen auf der Straße leben, zum Beispiel nur mit dünner Jacke bei dieser Kälte.
Mitgenommen habe ich mir einerseits Dankbarkeit für das, was ich habe und Bewusstsein dafür, wie reich ich beschenkt bin. Andererseits, dass ich auch viel von den Menschen lernen kann, beispielsweise Hoffnung und Durchhaltevermögen.
Das Ambiente hab ich als sehr ausgelassen und positiv wahrgenommen.

 

Im Wohnzimmer fand währenddessen eine besonderes Special statt. Unser erfolgreicher Podcast Couple Answers hatte ein Live-Special, wo Stefan & Magdalena Ulrich und David & Valerie Schwarzbauer zum Thema „Veränderung“ einen Talk hielten.

Am Abend fand dann der Enter-In Gebetsabend statt. Dieser konfessionsübergreifende Gebetsabend füllte die Kapelle mit Gesang, Gebet und viel Heiligem Geist.

 

Leiten & Begleiten

Der Donnerstag startete mit dem Mother’s Morning, und endete mit der LDA. Lilli, eine der Leiterinnen des Mother’s Morning teilt ihre Erfahrung über den ersten Mother’s Morning.

Ich bin nach einem etwas chaotischen Morgen verschwitzt und nicht gerade pünktlich zur Messe hineingestolpert. Eigentlich hätte ich gerne früher beim Herrichten geholfen, aber das war gar nicht nötig … alles war schon liebevoll vorbereitet im Wohnzimmer. Die Messe war richtig schön, mit den vielen kleinen Kindern und Babys, die herumgelaufen sind oder auf den Krabbeldecken lagen. Die Musik von Eva war wie immer auch sehr schön!
Das Evangelium vom Donnerstag, dem 2. Oktober, dem Gedenktag der heiligen Schutzengel hat auch thematisch perfekt gepasst.
Nach der Messe sind wir ins Wohnzimmer hinaufgegangen, wo Bella Oettingen einen sehr berührenden Impuls gegeben hat. Sie hat darüber gesprochen, dass wir, bevor wir irgendetwas tun, schon geliebt sind. Bevor wir handeln oder leisten, dürfen wir einfach sein & wir dürfen uns ganz bewusst in diese Liebe hineinbegeben. Danach haben wir uns in kleinen Gruppen über den Vortrag ausgetauscht. Es gab leckeren Kuchen, Kaffee und viele schöne Gespräche. Auch das Aufräumen war schnell erledigt, weil so viele liebe Mamas mitgeholfen haben.

Ein richtig gesegneter Vormittag war das! Besonders schön ist, dass es den Mother’s Morning jetzt einmal im Monat geben wird. Die nächsten Termine stehen bereits fest und viele Mütter haben uns zurückgemeldet, dass sie sich sehr darauf freuen und gerne wiederkommen möchten! Es hat sich auch schon eine kleine Helfergruppe gebildet. Wirklich schön, was da gerade entsteht!

Am Abend fand dann eine erfolgreiche Leadership Development Academy statt, wo der Gast Vortragende Patrick Knittelfelder über Visioncasting sprach, und mit allen Interessierten seine Expertise in der Umsetzung von Ideen zu Visionen zur Realität teilte. 

What’s on your mind? 

Am Freitag wurde gefeiert. In Kooperation mit Alpha Österreich durfte das Zentrum Johannes Paul II. das Alpha Youth Release Event hosten. Unser neues Gebäude war randvoll – mit Jugendlichen, die sich an den unterschiedlichen Workshop Stationen erfreuten und später das speziell für sie gemachte Programm kennenlernten und von Leitern und Pfarren, die Interesse daran haben, die Alpha Youth Series auch in ihre Gemeinde zu bringen. Nach dem einem spannenden Talk von Dan Blythe und einer Podiumsdiskussion, an der auch unsere Agnes und unser Thomas teilgenommen haben, ging dann die After-Party los, die auch gleichzeitig unsere Eröffnungsparty war. Hot Dogs, Mocktails & Cocktails und ein DJ brachten Partystimmung in unser Wohnzimmer.  

 

Zusammenhalt. 

 Der krönende Abschluss bot wieder ein volles Haus. Am Vormittag tummelten sich im ganzen Haus Familien mit Kindern, welche bunte Stationen im gesamten Haus ausprobierten. Ein Mitglied des Vorbereitungsteams teilt die eigene Erfahrung:

Nachdem ich die halbe Zeit des Tages am Eingang gestanden bin, konnte ich miterleben, wieviele verschiedene Menschen reingekommen sind (das Heiligen-Glücksrad am Eingang, hat geholfen, gleich ins Gespräch zu kommen).
Es kamen viele Familien, die von jemanden eingeladen wurden, aber auch Leute, die einfach vorbei gegangen sind. Interessant war auch, dass viele Nachbarn da waren, die das Haus schon die letzten Jahre beobachtet haben – da sind viele nette Gespräche entstanden.
Besonders schön war die Atmosphäre während der Mittagszeit im Cafe Karol, als alle Tische besetzt waren und eine sehr gemütliche Stimmung geherrscht hat, wie alle gegessen und sich gut unterhalten haben.
So weit ich mitbekommen habe, haben die Stationen sehr gut funktioniert – nur die älteren Kinder beim Kahoot haben sich beschwert, dass zu wenig bei ihnen los war – sie haben sich die Zeit aber glaub ich dennoch gut vertrieben! 😉
Der Tanzworkshop am Ende hat den Kindern auch viel Spaß gemacht.

 

 Am Abend füllte sich die Kapelle mit Wärme und Licht, als nach der BeFree Messe nahtlos der Abend der Barmherzigkeit startete. Beichte, Gebet, Musik und Anbetung schufen einen Raum für Versöhnung und ein Zur-Ruhe-Kommen. 

Eindrucksvoll, verzeihend, barmherzig.
Der Abend der Barmherzigkeit rückte das Thema Versöhnung in den Fokus. Ausgehend von der Versöhnungsgeschichte der Hutu und Tutsi in Ruanda 1994, wo eine Frau dem Mörder ihrer 6 Geschwister verzieh, hin zu unseren alltäglichen, fast schon kleinlich wirkenden Momente des Neides, der Missgunst oder des Mangels an Nächstenliebe. Jeder war willkommen, um eine Kerze vor dem Altar und dem barmherzigen Jesus mit ausgebreiteten Armen anzuzünden. Wer mochte konnte noch eine Bibelstelle nehmen und ein Anliegen schriftlich anbringen. Zwei eigens eingerichtete Gebetscorner gaben Kraft und Zuversicht mit Blick auf Gott. Ständig gebucht waren die zwei Beichtstühl und zwei weitere Möglichkeiten zur Versöhnung kurzerhand hergestellt.
Der Zustrom von der Straße (vor dem Eingang sprachen Gemeindemitglieder aktiv Leute auf der Straße an) brachte herzerwärmende Gespräche und Begegnungen, aber vor allem viele erstaunte und überwältigte Gesichter.