Las Vegas. Fassungslosigkeit. Schon wieder. Und es nimmt irgendwie kein Ende. Pray4LV. Was soll man denn sonst tun? Aber nach Pray4London, Pray4Paris, Pray4Brüssel, Pray4… scheint so ziemlich alles nur noch schlimmer zu werden. Trauer. Mitgefühl. Hilflosigkeit. Wut. Resignation. Aber auch der Wunsch, irgendwas zu tun, um zu helfen. Gestern las ich einen Satz des Schriststellers G .K. Chesterton: „Menschen sind niemals wachsamer für das Gute in der Welt, als wenn sie wütend wachsam für das Böse in der Welt sind.“ Daran musste ich denken, als ich die Menschenmassen in Las Vegas sah, die in langen Schlangen warteten, ihr Blut zu spenden, oder einfach die Reaktionen in den sozialen Medien überflog. Natürlich wirkt jeder Versuch, etwas Sinnvolles über Las Vegas zu sagen, oberflächlich. Das Ausmaß dessen, was dort geschehen ist, übersteigt menschliche Worte. Und doch. Irgendwie vermutet der Christ, dass er inmitten der Dunkelheit aufs Kreuz schauen muss. Im Schweigen des sterbenden Gottes findet er langsam wieder Halt. Der sinnloseste aller Tage, der Karfreitag, wird zum sinnstiftendsten. Er, der Gott war, hielt nicht daran fest, wie Gott zu sein – das war die Aussage, die wir in der zweiten Lesung am vergangenen Sonntag gehört haben. Er wurde Sklave. Er wurde gehorsam. Er starb, um die Sinnlosigkeit des Todes und des Leids aufzuheben, es zu erlösen. Uns daran zu erinnern. Dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Die Ungerechtigkeit, der Hass, die Gewalt, der Terror wird nicht siegen. Die Pforten der Unterwelt werden dem Angriff des geschlachteten Lammes nicht widerstehen können. Es kommt der Tag, an dem jede Träne getrocknet wird (vgl. Offb 21,4).

Und gerade deswegen, weil es eine Zukunft gibt, obliegt es uns Christen, Gott in der Gegenwart Raum zu schenken. Gott scheitert nicht. Er hat die Zügel der Geschichte in der Hand. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass