Was steht in Genesis über die Gemeinschaft von Mann und Frau? Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, sodass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu. Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie heißen; denn vom Mann ist sie genommen. Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau, und sie werden ein Fleisch.
(Gen 2, 21-24)
Denken wir daran: Der Autor von Genesis schreibt mythisch und will Erfahrungen beschreiben, die paradigmatisch sind und in jede Zeit hineinreichen. Genesis versucht den menschlichen Bauplan bildlich zu umreißen. Es will das Urmenschliche, das trotz aller Verdrehung und Entstellung bleibend im Tiefsten des menschlichen Herzen ruht, herausarbeiten. Zwischen den Zeilen liest man eine Botschaft heraus, die besagt: Vergiss deinen Anfang nicht, bleibe auf Kurs, folge deinem Herzen. Der Garten war das Bild für einen paradiesischen Zustand der Wonne und der Freude. Der Garten war aber auch der Ort der Liebe, man denke zum Beispiel an das Liebeslied der Bibel, das „Hohelied der Liebe“, das von der leidenschaftlichen Liebe von Mann und Frau in einem Garten spricht.
„Komm, mein Geliebter…wir wollen sehen, ob die Rebenblüte sich öffnet, ob die Granatbäume blühen. Dort schenke ich dir meine Liebe…seine Linke liegt unter meinen Kopf, seine Rechte umfängt mich…unter dem Apfelbaum hab ich dich geweckt, dort, wo deine Mutter dich empfing…leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel an deinem Arm! Stark wie der Tod ist die Liebe, die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt, Ihre Gluten sind Feuergluten, gewaltige Flammen… meinem G