“Eine Kirche für die Zukunft – offen & nachhaltig!

Annalena Meixner | Projectmanager P28

Wir freuen uns! Bei der Verleihung der österreichweiten Kirchlichen Umweltpreise für ein „Lebendiges Miteinander in nachhaltigen kirchlichen Gebäuden“ wurde unser Projekt P28 mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. 

 Als Gratulanten sprachen unter anderem der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz und der evangelische Bischof Michael Chalupka. Bischof Schwarz, der in der österreichischen Bischofskonferenz für Umweltfragen zuständig ist, würdigte die vorbildhaften und nachahmenswerten Projekte, die prämiert wurden. Er hob zugleich die gemeinsame Schöpfungsverantwortung aller Kirchen hervor: „Es geht um unser aller Zukunft.“ Die ausgezeichneten Projekte seien Beispiele dafür, „dass es möglich ist, aus dem Glauben heraus sorgsam mit den Ressourcen unserer Erde umzugehen.“ In den Pfarren und kirchlichen Einrichtungen werde weit mehr in Umweltschutz und klimafreundliche Technologien investiert, als man gemeinhin in der Öffentlichkeit wahrnehme, betonte der Bischof. Als Beispiele nannte er Sanierungen oder Photovoltaik-Projekte. 

 

Unsere Projektmanagerin Annalena Meixner nahm beim Festakt am 26. Jänner im Sommerrefektorium der Diözese St. Pölten den Anerkennungspreis entgegen.

„Es ist eine große Freude und Bestätigung zu sehen, dass auch andere katholische und evangelische Gemeinden die Schöpfungsverantwortung ernst nehmen und mehr Geld in die Hand nehmen, um etwas ökologisch und sozial nachhaltiges zu bauen.“

Ein Blick zurück. Die ökologisch nachhaltige Sanierung des Gebäudes in der Praterstraße 28 zählt zu den größten Herausforderungen des Projekts“, schildert Annalena. „Als in der Planungsphase klar wurde, dass wir wider Ewarten keinen Fernwärmeanschluss erhalten würden, wurde uns von der Stadt empfohlen, das Gebäude mit Erdgas zu beheizen, da es in der Innenstadtlage keine umsetzbaren nachhaltigen Alternativen gäbe. So haben wir uns selbst auf die Suche begeben, eine thermodynamische Simulation des Gesamtgebäudes erstellen lassen, Gutachten über den Baugrund beauftragt, mit Bauphysikern über mögliche Verbesserungen der historischen Gebäudehülle diskutiert sowie ein neues Konzept für die gesamte Haustechnik erstellen lassen. Als Ergebnis dieses langen und kostspieligen Prozesses wurde aus einem Problemfall ein nun ausgezeichnetes Vorzeigeobjekt, was die ökologische Nachhaltigkeit angeht.“ 

Die ökologische Nachhaltigkeit beim Projekt P28: 

  • Heizung des gesamten Gebäudes über eine Fußbodenheizung; gesamte Warmwasserbereitung durch eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die das Grundwasser als Energiequelle nutzt (80 kW Leistung); Kühlung im Sommer über die Fußbodenheizungsleitungen und das Grundwasser. 
  • Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung im gesamten Gebäude mit der Möglichkeit, die Zuluft zu temperieren, um Energieverluste durch Fensterlüftung zu vermeiden. 
  • Neben der effizienten Programmierung der Heizung und Kühlung wirf Wert auf eine smarte Raumautomatisierung gelegt, die die Auslastung der Räume sowie die Umwelteinflüsse berücksichtigt. 
  • Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach, um selbst nachhaltigen Strom zu erzeugen. 
  • Zusätzliche Dämmung des historischen Bestands (Dämmputz, Innendämmung, stärkere Außendämmung, bessere U-Werte (Wärmedurchgangskoeffizient) von Bauteilen).

Ökumenische Initiative. Die nach 2024 und 2018 dritte gesamtösterreichische kirchliche Umweltpreisverleihung ist eine ökumenische Initiative, die von den katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten getragen und unter anderem von den Ordensgemeinschaften unterstützt wird. Ziel ist es, Projekte der kirchlichen Öffentlichkeit als Vorbilder zu präsentieren. 

 

Ordenskonferenz beteiligt sich. Für die Ordensgemeinschaften sprach Sr. Anneliese Herzig ein Grußwort. Die Österreichische Ordenskonferenz beteilige sich am Kirchlichen Umweltpreis, „weil damit ein wichtiges und altes Anliegen der Orden getroffen wird. Gute Gebäude folgen dem, was das Leben verlangt. Diesen Grundsatz haben Ordensleute verwirklicht, wenn sie kleine Zellen oder große Klöster errichtet haben. Sie haben jeweils sorgfältig geplant und gebaut.“ Dazu gehöre, dass die Gebäude bis heute den neuen Erfordernissen angepasst werden.