Schon interessant. Nur wir Menschen betrinken uns, schreiben Musik und schicken Leute auf den Mond. Das macht kein Stein und kein Hund. Immer noch steht man stundenlang Schlange, um bei den Rolling Stones mitzurocken. Die lange Fahrt ist eben nicht zu lang, um die jüngsten Exponate bei der Biennale in Venedig betrachten zu können. Beim Paris-Barca-Spiel fasste das Stadion 60.000 Zuschauer, mehr als eine Million aber wollten Karten. Der deutschen Wirtschaft sagt man nach, dass sie jedes Jahr zwischen einer und vier Milliarden EUR wegen Burnout verliert – kommt drauf an, welche Studie man liest – und nicht selten steigern sich Menschen durch den Leistungsdrang selbst hinein. Warum sind wir Menschen so? Warum ist alles, was uns ein „pimp up your life“ („Motz dein Leben auf“) verspricht, so attraktiv? Warum Marihuana, warum Komasaufen? Was treibt uns den K2 mit einem Snowboard ausgestattet hinauf und die Niagara Fälle in einem Bierfass angeschnallt wieder hinunter? Kommt es nicht von ungefähr, dass die Musik, die die NASA als Botschaft dem Universum auf Voyager 1 & 2 mitgegeben hat, der fünfte Satz aus Beethovens 13. Streichquartett, Opus 130, gewesen ist, auf dessen Notenblätter Beethoven selbst das Wort „Sehnsucht“ geschrieben hat?1 Katzen hingegen wird man nur dann im All antreffen, wenn Menschen sie dort hinaufschießen. Grizzlybären fressen Heuschrecken und Lachse, aber nicht so viele, dass sie krank umfallen.

Sehnsucht. Ein schmerzliches Verlangen nach etwas Entferntem, Entbehrtem. So definiert sie der Duden. Sehnsucht, aber wonach? Wohin will die Sehnsucht uns bringen? Warum wird sie nie erfüllt? Oder vielleicht doch? Und wenn ja, wie?

Stiere, Moskitos und Bären stillen Grundbedürfnisse. Menschen scheinen ständig über die Grenze