Wahrscheinlich sollte ich ihn kennen. Wenigstens dann, wenn ich 20 Jahre jünger wäre. Soldaten. So lautete das Graffiti-Wort, das auf der gesamten Seite des S-Bahn-Waggons buchstabiert war und an dem die Drohne soeben vorbeiflog. Soldaten: So hieß übrigens auch der Song, der von ihm Sonntag Nacht auf Youtube hochgeladen wurde und inzwischen mehr als 330.000 Mal angesehen worden ist. Aber gut, am Nachmittag war es halt noch nicht so weit gewesen. Das Video musste noch hochfrisiert werden. Er selbst hatte gefilmt, sich die Story ausgedacht und hat alles geschnitten. Es war fast fertig. Ein Künstler am Werk. Und jetzt musste er noch den Pfarrer aushalten, der neben ihm saß. „Könnten sie bitte Ihren Computer ausschalten und verstauen, sie sitzen in einer Emergency-Exit-Reihe.“ Ich hätte eigentlich noch gerne den eigenen Computer angelassen. Er folgt der Anweisung, wirkt bescheiden. Nicht schlecht für jemanden, der vor zwei Jahren mit einem YouTube-Video mit mehr als 63 Millionen Viewings den Durchbruch geschafft hat. Also fast 34-mal Wiens und 7-mal die Bevölkerung Österreichs haben sein Video gesehe