Gestern habe ich einen Post von Marco Blumenreich auf Facebook gesehen. Es zeigt eine prachtvolle Baumkrone, dahinter einen strahlend blauen Himmel. Der Kommentar von Marco: „Ist das nicht ein himmlischer Anblick? Wurde mir heute am Donaukanal geschenkt.“ Das wäre weiter nicht  außergewöhnlich. Nur, Marco ist blind. Liebt es aber zu fotografieren. Seine Reaktion auf eine etwas verblüffte Leserin: „Weißt du, das ist eben so, dass ich blind bin, aber anders sehen darf. Das anders Sehen ist keine leere Rhetorik! Wer wirklich hören will, hört das, was nicht gesagt wird. Und wer anders sehen will, sieht allmählich das, was ihm auf den ersten Blick nicht zugänglich ist. Ist das nicht wunderbar? Gott sei Dank!!!“ Mmmm. Wer wirklich hören will?, dachte ich mir. Höre ich wirklich? Sehe ich wirklich? Ja. Es ist Pfingsten. Ein gewaltiges Brausen ist zu hören, ein heftiger Wind weht durch das Land. Hörst du es nicht? (Jes 40,28) Sturmwinde wüten genügend in unseren Breitengraden, aber solche, wo ich mir wünsche, sie würden vorübergehen. Aber das gewaltige Brausen, von dem hier die Rede ist, hat mit gefährlichen Stürmen wenig zu tun. Ja. Zuweilen wird dieses Brausen heftig sichtbar. Heute in Salzburg zum Beispiel, oder auch in Gmunden. Aber auch dort. Die Feuerflammen, die hinabstürzen, der Sturmwind, der weht, der bleibt dem menschlichen Auge und menschlichen Gehör großteils verborgen. Ja. Des Geistes Kraft überbietet jedes und alles, was diese Welt an Kraftbeweisen zu bieten hat, und zwar unendlich. Er tritt durch geschlossene Herzenstüren (Joh 20,19) durch den Hauch seines Lebensatems (Joh 20,22), der Leben ist und Leben spendet, der die einzige Macht ist, die Sünden nicht nur zu vergessen, sondern wahrlich zu zerstören und nur so die Welt erneuert, Heilige formt und Märtyrer schmiedet. Was da in einer Ecke des Salzburger Doms während des Barmherzigkeitsabends gestern Nacht geschah, ist gewaltiger als jedes Erdbeben, sogar bewegender als der die Fundamente des Doms und der Herzen der Menschen erschütternde Lobpreis, der uns für einen kurzen Augenblick erahnen hat lassen, was sich da im Stillen und Verborgenen anbahnt, was für