Unsere Kultur
Beim Gemeindewochenende im Herbst haben wir über unsere „Kultur“ gesprochen. Diese Kultur besteht vor allem aus Werten, die wir hier im Zentrum versuchen zu leben und die so ziemlich alles prägen bzw. prägen sollten, was wir sind und was wir tun. Diese Werte beantworten die Frage: „Wie tun wir, was wir tun?“.
Es geht um immer tiefergreifende Herzenshaltungen, die dem Tun eine besondere Eigenart verleihen. Natürlich ringen wir auch damit, dass diese Werte nicht nur leere Worte sind, sondern wirklich ein Teil unseres Lebens werden. Einer dieser „Core Values“ ist „Offenheit“, die anderen benennen wir (auf der Suche nach besseren Namen) „Befähigung“, „Eifer“ und „Dienst“.
Gott einen großen Raum schenken
Die „Offenheit“ ist das Thema der Predigtserie, die uns in der Fastenzeit begleitet. Offenheit erstmal Gott und einander gegenüber. Wir wollen den anderen und vor allem dem ANDEREN schlechthin, also Gott, einen weiten Raum in unserem Herzen schenken. Aber wer sich für Gott öffnet, kann sich nicht von der Welt abschotten. Gott ist überfließende Liebe. Jesus Christus ist die Leidenschaft Gottes für den Menschen. Für alle Menschen. Für jeden Menschen.
Offenheit zum Gesprächsthema machen
Wir wollen eine offene Gemeinde sein. Eine Gemeinde mit weit offenen Armen und offenen Türen. Offen für jeden, der durch unsere Tür kommt und hier eines Wortes des Trostes, der Annahme, der Ermutigung bedarf. Jeden, der in seiner Persönlichkeit wachsen will, der neue Inspiration sucht. Wir wollen unsere Tür aber auch nach außen hin aufreißen. Wir möchten uns die Frage stellen: „Was ist unser Auftrag in unserer Stadt? Wie können wir etwas von der Liebe, die wir hier erfahren, in unsere Stadt hinaustragen? Und was können wir von diesem Ort und von den Menschen, die hier in Wien wohnen, auch lernen? Was sagt uns die Not, der wir auch in unserer Stadt begegnen? Die materielle Not, aber eben auch die geistige? Was sagt uns die Einsamkeit, die Richtungslosigkeit? Wie offen ist das eigene Herz, wenn uns Einsamkeit, Richtungslosigkeit, Leid, Verletzungen, Hoffnungslosigkeit begegnet? Wenn Menschen nicht mehr an die Liebe Gottes glauben können, weil sie gerade von Menschen in der Kirche verletzt worden sind, die ihnen eigentlich das Antlitz Gottes zeigen sollten?
Evangelisieren, Mission heißt zuallererst, die Menschen zu lieben. Ihnen etwas vom gütigen Angesicht eines barmherzigen Vaters zu zeigen. Wie geht das aber praktisch? Darüber wollen wir in dieser Predigtserie nachdenken. Aber ich möchte euch ermutigen, dass wir es zum Gesprächsthema unter uns machen. In den Kleingruppen. In den Ministries. In unseren Freundeskreisen und Familien. Vor allem aber in unserem Gebet. Wo braucht es in unserem Leben als Einzelne und in unserer Gemeinde eine „missionarische Umkehr“? Wo lädt uns der Herr ein „offener“ zu werden, für ihn, für unsere Mitmenschen, für die Bedürfnisse dieser Stadt?
Das war die Einleitung zum Zentrums-Newsletter, den du hier abonnieren kannst.
Die aktuelle Predigt von Pater George zum Thema findest du hier auf Soundcloud.
Beispiele von Offenheit
Wie setzt man Offenheit nun ganz praktisch um? In den letzten Wochen haben wir Geschichten von Menschen gesammelt, die diese Offenheit auf ihre Weise eindrucksvoll vorleben.
Beispiel 1: Offenheit bedeutet, Gott gegenüber offen zu sein. Konrad und Sebastian haben genau diese Offenheit Gott entgegengebracht – und ihn aus komplett unterschiedlichen Blickwinkeln erlebt. Ruhe und Sturm – zwei Perspektiven.
2. Beispiel: Offenheit bedeutet, den anderen zu lieben und sich für ihn zu interessieren. Beim IYPN-Wochenende im Februar haben sich junge Katholiken aus ganz Europa getroffen, um sich zu vernetzen. Dabei durften wir viel von dieser Offenheit im Umgang miteinander erfahren. Und das, obwohl sich vor dem Wochenende kaum jemand kannte.
Beispiel 3: Offenheit bedeutet, von sich zu erzählen. Das durften Anna und Klemens, als Bischof Stefan Oster in Wien zu Besuch war. Was bedeutet es für beide persönlich, von ihren Tätigkeiten im Zentrum Johannes Paul II. zu erzählen und offen für Inspirationen von anderen zu sein?