Naemi ist eine der neuesten Mitarbeiterinnen im Team des Zentrum Johannes Paul II. Seit September ergänzt sie das Team der P28 mit ihrem Sinn für Schönheit im Bereich der Innenarchitektur. Neben einem Streben nach, und einer Gabe für das Schöne bringt Naemi aber noch eine bewegende Geschichte mit – Naemi wurde in der Osternacht diesen Jahres getauft und erzählt uns ihre Geschichte, wie sie von einer systemablehnenden Haltung über Yoga zum Schluss zu Jesus kam.
„Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der es eine starke Abneigung gegen die Kirche gab. Die Kirchensteuer war einer der Hauptgründe dafür. Ich wurde nicht getauft, und ging als Kind in eine schwierige Schule. Als meine Eltern merkten, dass mir das nicht gut tat, kam ich in eine katholische Schule. Der Religionsunterricht dort war zwar nicht schlecht, aber er war trocken und hat mich schlichtweg nicht interessiert – außer in einer einzigen Situation – da weiß ich gar nicht mehr, was da gesagt wurde. Ich wusste nur, dass damals schon etwas Klick gemacht hat.“
„Ich war sieben und habe dann angefangen mit Gott zu reden, und habe meinen Eltern gesagt, dass ich mich taufen lassen möchte.„
„Meine Eltern waren dafür sehr offen, dachten aber, dass das einfach nur der Einfluss meiner katholischen Schule und meiner Klassenkameraden war. Sie meinten ich könnte das machen, wenn ich älter wäre.“
„Das hat sich dann aber sehr schnell ausgeblasst, und mit dem neuen Religionsunterricht war dann alles zu Ende.“

„Ich hatte dann als Jugendliche einen richtigen Hass gegen die Kirche. Die katholische Schule mit ihren Regeln war sicher auch ein ausschlaggebender Grund dafür. Ich war in meiner Einstellung grundsätzlich gegen jedes System und jegliche Hierarchie. Diese Jugendzeit, in der ich verloren war, war im Nachhinein betrachtet eine wirklich schwere Zeit.“
„Ich hatte dann eine richtige Krise, und wusste nicht wer ich bin“.
Nach der Matura, als ich dann ein Jahr wirklich nichts zu tun hatte, habe ich mich sehr für Selbstfindung interessiert. Ich habe mich sehr in die Persönlichkeitsbildung begeben, weil ich einfach nicht wusste, wohin ich den ganzen Schmerz geben soll. Ich konnte auch durch solche Dinge wie Traumaufarbeitung einiges an Heilung finden – aber, wenn man sich mit den großen Fragen des Lebens auseinandersetzt, kommt man früher oder später in spirituelle Sphären. Dort begann ich mich dann unter Anderem dem Buddhismus zuzuwenden, und Yoga zu machen – aber nicht aus sportlicher Sicht, sondern tatsächlich spirituelles Yoga. Ich habe davor ganz schlicht und einfach hier im katholischen Glauben diese spirituelle Erfüllung nicht gefunden.
„Für mich war der katholische Glaube rein kulturell, und hatte nichts Spirituelles an sich.„
„Ich verstehe mittlerweile, wieso Menschen sich solchen Dingen wie New Age hingeben. Ich habe dort erst gelernt, mich spirituell zu öffnen… nur leider fehlte mir eben Gott, von dem ich als Siebenjährige schon wusste, dass er da ist – aber leider nicht persönlich, sondern in Form einer großen Macht.
An der Universität bin ich dann auf einen meiner jetzt besten Freunde gestoßen, der nun auch mein Taufpate ist, mit dem ich zum ersten mal ein richtig tiefes Gespräch hatte, auch über Gott und die Bibel – und es hat alles Sinn gemacht. Er war aber selbst nicht wahnsinnig tief im Glauben drinnen, also haben wir nach diesen Gesprächen entschlossen, uns gemeinsam auf die Suche nach der Wahrheit zu machen.“