Kein Alpha mehr? Gestern Abend fand unser All-Staff Meeting hier im Zentrum statt, wo die Jahresschwerpunkte vorgestellt wurden, die das Leitungsteam in der Jahresklausur Ende Jänner festgelegt hat. Natürlich ist es immer gefährlich die Zielvorgabe des Jahres mit dem Nebensatz zu begleiten, “wir haben das im Gebet gespürt.” Damit kann ich in einer christlichen Gruppe jede Diskussion beenden. Gott hat gesprochen. Ende des Gesprächs. Und so ist es ja nicht. Was wir schon sagen können ist, was geschehen ist, und dass es für uns doch erstaunlich war, dass während der Klausur unabhängig voneinander, dieselben drei Themen gekommen sind: missionarischer Geist, die “weekend experience”, und inspirierte Teams. Ursprünglich wollten wir das Ganze mit dem Übertitel “All in. For Jesus” versehen, haben es dann aber dank dem Rat des Beirats wieder verworfen. All in for Jesus ist sowieso die Basis von allem, was wir tun wollen. Also, die Formulierung der drei Jahresschwerpunkte ist vielleicht nicht Brad Pitt/Angelina Jolie, aber ich hoffe doch, dass sie uns in diesem Jahr prägen und uns als Gemeinde helfen zu wachsen, uns für den Umzug nächstes Jahr zu rüsten.

Missionarischer Geist. “Die Evangelisierung ist (für die Kirche) primär, prioritär und präferentiell.” (Johannes Paul II.). “Die Verkündigung an jene, die fern sind von Christus ist die erste Aufgabe der KircheWas würde geschehen, wenn wir diese Worte wirklich ernst nehmen würden? Wir würden einfach erkennen, dass das missionarische Handeln das Paradigma für alles Wirken der Kirche ist.“ (Papst Franziskus). Das Erste also. Wie jemand mal sagte: “Die Hauptsache zur Hauptsache zu machen ist die Hauptsache.” Ich kann mich erinnern, wie bei einer Konferenz vor einigen Jahren Johannes Hartl ein Bild von einer Frau proijezierte. Sie war kahl geschoren. So gestyled und bekleidet, wie man es nicht so oft in einer Kirche sieht. Und er stellte die Frage: Wie würdest du reagieren, wenn so jemand durch die Tür deiner Gemeinde käme? Und das ist das Ding, das wir in der Jahresklausur spürten: Missionarischer GEIST, nicht missionarische Aktiviäten und Aktionen. Letztere enstehen dann auch. Aber zuallererst geht es um unser, um mein, um dein Herz. Lieben wir, liebe ich die Menschen. Liebe ich jene “die fern sind von Christus”. Nicht in der Theorie. Sondern ganz praktisch. Wo ist mein Herz. Wenn unser Herz brennt, dann erledigt sich Mission fast wie von alleine. BITTE, lest das Zeugnis von Agnes aus der BeFree. Das ist, was wir meinen.

Die “weekend experience.” “Sine Dominico non possimus” – ein Wortspiel aus den Lateinischen. Das war die Antwort der Märtyrer aus dem Jahr 304, die von den Obrigkeiten des römischen Reichs bei der Feier der sonntaglichen Messe in den Katachomben entdeckt wurden. Sie wussten doch, dass darauf die Todesstrafe lag. Trafen sich aber trotzdem. Feierten trotzdem die Messe. “Ohne den Herrn und den Sonntag können wir nicht leben.” Es waren diese christliche Gemeinschaften, die damals das römische Reich von innern her verwandelten. Eine echte Gemeinschaft der Heiligen. Sie trafen sich am Sonntag, um aus der Kraft des Herrn leben zu können, Gott zu loben und echte Gemeinschaft zu leben, entzündet vom Geist, sich gegenseitig ermutigt und ermahnt, inspiriert und gechallenged, aufgebaut und getragen haben. Und „als sie gebetet hatten, bebte der Ort an dem sie versammelt waren, und alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt, und sie verkündeten freimütig das Wort Gottes.“ Es geht also um die Erfahrung rund um die Gottesdienste am Wochenende. Dass es wirklich ein Ort ist, wo wir Gemeinschaft leben, den Herrn loben, ein Raum schaffen, wo Menschen, vom Herrn berührt werden können, wo wir jene einladen, die Christus eben noch nicht kennen und von seiner verwandelnden Liebe beführt werden dürfen.

Inspirierte Teams. Wir wollen ein Ort sein, an welchem wir selbst und andere in der Nachfolge und der Leiterschaft wachsen, um damit die Welt zum Besseren zu verändern. Was die große Gemeinschaft unserer Gemeinde als solches angeht, trifft auch auf die kleineren Gemeinschaften der Teams, der Kleingruppen, aber auch der Ministry Teams, wie Host Teams, Music Team, Kids Ministry Team usw zu. Jesus ist im Zentrum, die Eucharistie ist das Feuer, das entflammt, und wo wir im 2. Hochgebet in der 2 Epiklese bitten: „Schenke uns Anteil an Christi Leib und Blut und lass uns eins werden durch den Heiligen Geist.“ Die Eucharistie drängt uns in der Liebe eins zu werden untereinander, tiefe Beziehungen zu leben und seine leidenschaftliche Liebe für die Welt in uns zu entfachen. Es geht also um dynamische Teams, worin „jeder den anderen höher einschätzt als sich selbst“. „Wir dürfen nicht für uns selbst leben. Jeder von uns soll Rücksicht auf den Nächsten nehmen, um Gutes zu tun und (die Gemeinde) aufzubauen, denn auch Christus hat nicht für sich selbst gelebt.“ (Röm 15,2-3)

Liebe Gemeinde. Ich, wir als Leitungsteam wollen euch nicht sagen, was ihr zu tun habt. Das steht uns ja gar nicht zu. Ihr, wir alle sind diese Gemeinde. Ich hoffe ihr seid on Bord, bringt euch ein. Diese drei Begriffe „Missionarischer Geist, Weekend Experience, inspirierte Teams“ werden mit Leben erfüllt, wenn wir alle sie füllen. Ich hoffe, dass wir uns immer mehr vom Geist entflammen lassen, sodass wir immer mehr das werden, was wir sein sollen. Keine Kirchengemeinde, die eine Mission hat, sondern eine ist und sich als solche versteht. „Wenn ihr das werdet, was ihr werden solltet, dann werdet ihr die Erde entflammen.“ (hl. Katharina v. Siena)

Gottes Segen!

PS. Ja es stimmt. Wir machen kein Alpha mehr. Für den Moment wenigstens. Das Jugendalpha schon. Das läuft super. Das Ehealpha und Beziehungsalpha und Erziehungsalpha auch. Aber nicht den normalen Kurs. Wer mehr Details wissen will, gerne uns kontaktieren. Aber in Kürze: Es geht nicht darum, Programme einfach weiterzuführen, weil wir sie schon immer gemacht haben. Es geht um die Menschen. Nicht um die Programme. In letzter Zeit haben wir gemerkt, dass uns das Programm nicht mehr hilft, Menschen abzuholen, sodass sie Jesus erfahren dürfen und sich auf einen Weg der Jüngerschaft begeben. Wir sind in der Vergangenheit missionstechnisch zweigleisig gefahren. Wir hatten ein Hauptfokus auf Alpha, den anderen aufs Wochenende. Wir wollen uns jetzt vorrangig auf das Wochenende konzentrieren. Aber wie gesagt, nicht als Alphaersatz. Es geht um das missionarische Herz unserer Gemeinde.