Warnung. Das wird eine lange Geschichte. Wenn du keine Zeit hast, lies nur den letzten Satz.

 

Heute wurde ich 75. Nein, keine plastische Chirurgie. Aber meine eigene Geschichte ist so eng mit der meiner Ordensgemeinschaft verwoben, dass ich mich sehr wohl mit ihr, trotz allem, identifizieren kann und tue. Meine erste Begegnung mit einem Legionär Christi war vor 30 Jahren, genauer: am 8. August 1985. Ich war 13 und auf dem Weg zu einem Internat der Legionäre Christi in New Hampshire. Br. Lukas (er hieß anders), der mich vom Flughafen abholte, tat gleich zwei Dinge, die heute völlig undenkbar wären: Er holte mich, einen Minderjährigen, alleine vom Flughafen alleine ab und zweitens fuhr er mit einer Geschwindigkeit, die mich staunen ließ, die aber nicht gerade den Rechtsvorschriften entsprach. Also gleich mal zwei Minuspunkte für die Legionäre. Aber es wurde gleich wieder besser. Die Pizza beim Pizza Hut aßen wir gratis. Auf meine Frage an Br. Lukas, ob er die Dame, die uns die Pizza servierte und uns so netterweise nichts dafür hatte zahlen lassen, kannte, bekam ich die Antwort, er habe sie noch nie gesehen, aber als Legionäre lebe man ja von Spenden und wo es ging, versuche man eben, Spenden zu bekommen. Vielleicht führten diese ersten prägenden Erfahrungen dazu, dass ich viel später, bereits selbst Legionär, für drei Jahre auf deutsche Autobahnen versetzt wurde, wo man ja theoretisch wenigstens so schnell fahren darf, wie man will, um Spenden für unsere Gemeinschaft aufzutreiben. Dummerweise hatten aber einige Unfälle dazu geführt, dass Anfang der 90er Jahre eine ordensinterne 90 km/h Geschwindigkeitsregel eingeführt wurde, die dann zu meiner Zeit wenigsten auf 100 erhöht wurde, als der hiesige Pater die Ordensobrigkeit hatte überzeugen können, dass man mit 90kmh auf deutschen Autobahnen eher zum Unfallverursacher als zum Unfallvermeider wurde. Heute sind wir wieder bei 130, aber das hat vor allem mit den Spritkosten zu tun. Gut zurück zu Br. Lukas. Er hat übrigens nicht nur Pizza, sondern ziemlich alles, was man sich vorstellen kann, entweder völlig gratis oder zu