God, Sex, Soul #Theologie des Leibes Blog Nr. 6.

Die Frage, auf die es ankommt, ist folgende: Ist der Körper nur der Körper oder gibt es am Ende noch mehr? Kann man im Körper mehr entdecken, als das, was ihn rein physisch, oder biologisch ausmacht? Die Antwort, die hier auf diese Frage angeboten wird, lautet: Ja! Ja, der Körper ist ein Botschafter. Der Körper bekundet etwas, deutet hin auf etwas. Im Körper wird es möglich, die Bestimmung zur Hingabe, die Bestimmung zur Liebe zu entdecken. Der Körper ist es, der die Liebe vergegenwärtigt, real präsent macht, und als Geschenk anbietet. Die Blume in der Hand von dem, der mich liebt, ist nicht nur eine Blume…. Und doch bleibt die Frage offen: Will man dieser Botschafter werden, will man das sein, was man im Tiefsten ist: im eigenen Körper ein Geschenk der Liebe (Gottes) für die Welt, eine sichtbare Vergegenwärtigung der Liebe. Sakrament oder Antisakrament?

Darin besteht das Risiko und zugleich die Größe der menschlichen Freiheit. Der Mensch besitzt seinen Körper nicht in der Art wie er ein Auto oder ein Grundstück besitzt. Vielmehr ist der Mensch sein Körper, der Körper ist die  Vergegenwärtigung des Menschen selbst. Oder anders gesagt: Der Körper ist Ausdruck des Geistes, „der Körper ist dem Geist nicht äußerlich, sondern dessen Selbstausdruck, dessen Abbild.“ Deswegen hat der Körper eine unantastbare Würde – wenn man den Körper verletzt, tut man nicht das Gleiche, wie wenn man eine Kirsche in Hälften schneidet. Körperverletzung ist eine Verletzung des Menschen selbst.

Positiv ausgedrückt: Der Körper ist als Ausdruck des Geistes etwas Heiliges. Gerade auch deswegen, weil der Mensch Abbild Gottes ist – und hier beeindruckt: Er ist Abbild nicht nur seines Geistes, nicht nur deswegen, weil er denken und lieben und sich frei entscheiden kann. Er ist auch Abbild deswegen, weil er Mann und Frau ist.

Hat das mit Leibfeindlichkeit zu tun? Ganz im Gegenteil! Wie viele Menschen hassen ihren eigenen Körper, wünschten ständig, sie wären jemand anderes, würden anders ausschauen, jünger oder älter, dicker oder dünner, hätten eine längere oder kürzere Nase, dunklere oder hellere Haut, blonde oder schwarze Haare… Der Körper weist auf die Einzigartigkeit dessen hin, der durch den Körper gege