Die Salzburger hassen die Wiener. Schmunzeln. Oder sollte ich weinen? Natürlich weiß ich, dass mein Gegenüber das nicht ernst gemeint hat. Und schon gar nicht von sich selbst gesprochen hat. Es ging ihn um eine Beobachtung. Eine überspitzte Darstellung einer – weiß Gott wie lange – existierenden Rivalität. Eine Rivalität, die im Bewusstsein zwar verankert ist, letztlich aber keine besorgniserregenden Konsequenzen nach sich zieht. Eine Banalität eben. Das kenne ich noch von früher. Als in meiner Kindheit zwei kanadische, innerhalb derselben Provinz beheimateten Ice-Hockey- Mannschaften gegeneinander angetreten sind, ging es besonders hart zu. So ein wenig wie zwei Brüder, die sich streiten. Das Loch in der Schlafzimmerwand eines Kumpels in meiner Teenager-Zeit habe ich noch allzu gut in Erinnerung. Sein Bruder war ausgewichen. Seine Faust brach durch die Rigips-Wand. Kinderspiele halt. Aber vielleicht doch nicht ganz?
Ich freue mich sehr, dass „Shut Up! It´s Christmas“ dieses Jahr auch gerade bei den der Kirche eher kritisch Gegenüberstehenden und Menschen, die sich ein wenig schwer mit dem Glauben tun, so gut angekommen ist. Ich freue mich auch sehr, dass wir im Zentrum Johannes Paul II. gerade so viel Rückenwind verspüren dürfen – warum auch wir wahrnehmen dürfen, was Paulus einmal meinte: „Denn weit und wirksam ist mir hier eine Tür geöffnet worden; doch auch an Gegnern fehlt es nicht“. (1 Kor 16,9) Dafür gibt es sicherlich viele Gründe. Aber ich vermute, es hat auch damit zu tun, dass wir versuchen, genau das Gegenteil von dem zu leben, was ich im ersten Absatz skizziert habe. Zugleich sehe ich auch immer wieder neu, wie sehr wir – und besonders auch ich – hier Bekehrung brauchen.