Wer heuer mit uns die Osternacht gefeiert hat, kann sich vielleicht an ein besonders schönes Detail erinnern: Die kunstvollen Melodien der Streicher, die unser Gebet heuer auf eine ganz einzigartige Art getragen haben. Yuliya war heuer zum ersten Mal bei der Auferstehungsfeier des Zentrum Johannes Paul II. dabei, und hat mit ihrem Talent und ihrer Gabe den Abend für uns alle mitgestaltet. Aber nicht nur sie hat uns an diesem Abend beschenkt, sondern auch sie durfte am Fest der Auferstehung des Herrn beschenkt werden. Sie erzählt uns, wie sie heuer Ostern erleben durfte.
Yuliya kommt aus einer Musikerfamilie. Sie ist in Weißrussland aufgewachsen und spielt Violine seit sie fünfeinhalb Jahre alt is. Ihre Mutter ist Opernsängerin, ihr Vater die Prima Viola in einem Orchestern in Minsk- Musik war also schon immer ein Teil ihrer Familie. Aber so wie Musik schon immer ein Teil von ihr war, war es auch der Glaube:
„In der Kirche zu dienen hat immer eine große Rolle in unserem Leben als Familie gespielt. Es war eine Art Gott „Danke“ für die Talente und all das Gute, das Gott unserer Familie geschenkt hat, zu sagen. Ich kann mich erinnern, dass ich schon lange in der Kirche zu Weihnachten und Ostern gespielt habe. Ich habe aber nicht nur gespielt – Musik war für mich immer auch eine Form des Gebets. Dafür bin ich meine Familie auch besonders dankbar – dafür, dass sie mir beigebracht hat zu beten. Ich bin ihr dankbar für meine Liebe zur Musik, aber auch ganz besonders für meine Liebe zu Gott und das Vorbild des christlichen/katholischen Lebens, durch das ich Gott dienen kann – nicht nur in der Kirche, sondern in der Gemeinde.“
Yuliya ist für das Studium in Wien. Normalerweise ist sie musikalisch in der HOPE Messe aktiv. Da aber um die Osterzeit einige ihrer Studentenfreunde nach Hause gefahren waren, oder in Israel waren, musste sie sich umschauen, wo sie Ostern verbringen wollte. Aus der Uni kannte sie bereits unsere Eva, die sie auch ganz schnell an Bord für die Gestaltung der Osternacht brachte.
„Ich kannte das Zentrum und wusste, dass es ein guter Ort war. Deshalb war ich zu Gründonnerstag dort bei der Liturgie, wo mich auch gleich Eva angesprochen hat. Es war schön sie wieder zu sehen, und es hat nicht lange gedauert, bis sie mich eingeladen hat, am Samstagabend bei der Ostervigil mitzuspielen. Das war ideal, da ich schon wusste, dass ich am Sonntagmorgen wo spielen würde – für Samstagabend war ich aber noch frei – und ich habe mich besonders gefreut, dass ich wieder helfen konnte, wenn auch nur im Kleinen
Es war wirklich schön, zu dieser Messe zu kommen. Es war aber nicht nur schön, mitzuspielen, denn ich finde, dass Violinen der Musik immer eine Art Lebendigkeit geben. Es war wahrhaftig schön für mich, mein geistliches Leben und mein Gebet, die Kirche so ‚on fire‘ zu sehen. Junge Menschen, ältere Menschen – alle waren einfach so offen, die Osterfreude zu empfangen, und für den Heiligen Geist. Ich durfte so viel Freude tanken, die mindestens die ganze Osteroktav angehalten hat.
Ich durfte aus diesem Abend so viel Kraft, Heiliger Geist, Freude und Feuer empfangen. Ich bin am nächsten Tag mit Freunden durch die Stadt gegangen und habe einfach über Gott gesprochen. Wir haben Loblieder mit Personen gesungen, die nie aktiv in der Kirche waren, oder sich nicht einmal als gläubig identifiziert haben. Ich habe so viel von Gott empfangen, da war einfach keine Chance, dass ich das nur für mich behalten konnte, also musste ich mit den Leuten meine Osterfreude teilen. Wenn ich an Ostern denke, dann denke ich an Freude, Feuer und Neues Leben. Das ist das was Jesus uns gibt. Diesmal war Ostern für mich so speziell, weil ich mich als Teil der Weltkirche gesehen habe, aber auch als Teil des Zentrum, auch wenn ich ganz neu und als Gast da war. Ich fühlte mich wirklich wie in einer Familie, denn das sind wir ja auch: Brüder und Schwestern im Herrn. Ich bin so froh und kann mich glücklich schätzen, dass ich bereits im Glauben war und lange eine gute Connection zu Gott bereits hatte, aber er überrascht und beschenkt mich immer wieder so sehr. Ich hatte keine Gemeinde oder Community mit der ich dieses Ostern verbringen konnte, und der Herr hat mir das geschenkt, und sogar mehr, als ich brauchte. Er hat mich zu dieser schönen Feier gebracht voller Geist, Freude, Tanz, Lobpreis und so schönen Menschen und Herzen. Ich durfte die Gegenwart Gottes in allen Menschen um mich herum durchgehend spüren. Ich durfte auch einen Freund von mir mitnehmen, der zwar katholisch war, aber mit so etwas wenig Erfahrung hatte und selbst er sagte: Diese Nacht hat mein Leben verändert.“