Neulich habe ich in einem Studentenwohnheim Flyer in die Briefkästen geworfen mit Hinweisen auf die Angebote unserer Studentengemeinde. Ich bin schließlich KHG (Kath. Hochschulgemeinde)-Seelsorger. Ich war noch nicht fertig, da warf eine Studentin den Flyer in den Papierkorb mit dem Kommentar: „Ich brauche das nicht.“

Wer braucht Gott? Alle! Warum wissen die meisten das nicht? Sie haben keine volle Einsicht in ihr Menschsein. Menschen, die leiden, wissen mehr um ihre menschliche Bedürftigkeit und sind häufiger offen für Gott. Aber es sollen doch nicht alle leiden! Christen sind keine Miesmacher und Christentum ist keine Versicherung für schlechte Zeiten. Es ist mehr!

Viele wollen gar nicht die „Fülle des Lebens“ (Joh 10,10), weil sie diese nie gesehen haben. Wir müssen wohl die Fülle des Lebens vorzeigen, um Christsein attraktiv zu machen. Wie machte Jesus mein Leben glücklich? Wie kann ich das zeigen? Die Menschen lesen keine Bibel, sie lesen nur in unseren Gesichtern und in unserem Verhalten, wer Gott ist. Also ist Mission eine Sache des Christseins, nicht unbedingt der Aktion.

Wenn mir jemand sagt, „ich brauche das nicht“, so werde ich in Zukunft lächeln und antworten: „Zum Überleben brauchst du es nicht, aber für das pralle Leben sicher doch – meiner Erfahrung nach!“