Ausbrechen aus der Gewohnheit, dem alten Eingeengten und Verstarrten. Quit mit Alltagstrott. Sehnsucht nach MEHR. Freiheit ist ein großes Wort. Doch, verbirgt sich nicht dahinter auch ein großes Verlangen? Nach Größe, nach Weite, nach Selbstbestimmung, nach einem Über-sich-selbst-verfügenkönnen, nach einer Liebe, die fähig ist sich selbst zu genügen? Nach einem Einsatz des ganzen Ichs? Nach Beziehungen, die Freiheit schenken und nicht in Abhängigkeiten führen?
An den Wochenenden der Osterzeit stellen P. George Elsbett LC und P. Thiemo Klein LC sechs Verhaltensweisen vor, die zur inneren Freiheit führen. Die Impulse werden während den #BeFree Messen am Samstag (18.30) und während der Sonntagsmessen (10.30) gehalten. Die Serie beginnt am Sonntag nach Ostersonntag und endet am Sonntag vor Pfingsten.
Das ist Teil 1 von der Serie. P. George Elsbett LC hat gepredigt. Ressourcen, die ihm bei der Vorbereitung inspiriert haben:
- Sonntagslesungen für den Barmherzigkeitssonntag
- Jaques Philippe, Interior Freedom
- Henri Nouwen, Dem Leben neu begegnen – Wege aus der Angst
- Robert Barron, Faith – what it is and what it isn´t
- Edith Stein, einige Ideen aus der Kreuzeswissenschaft, vor allem die hier von mir zusammengestellte Zitate.
Beispiele die sowohl bei der Predigt am Samstag als auch am Sonntag gegeben wurden:
- Etty Hillesum: in der Predigt wurde dieses Zitat aus ihr Tagesbuch erörtert.
- Chris Quilala (Jesus Culture): God of Miracles – die Hintergrund Geschichte erklärt der Lead Sänger hier.
- Maximilian Kolbe
- Pier Giorgio Frassati
FRAGEN zur PREDIGTVERTIEFUNG:
- “Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten….“ (Joh 20,19).
- Welche Ängste engen mich ein? Machen mich innerlich unfrei? Vielleicht unbewusst? Dass ich nicht gut genug bin, dass ich nicht die Anerkennung bekomme, die ich suche? Dass ich es nicht schaffe? Dass meine Beziehung es nicht aushält? Ängste über den Arbeitsplatz, das Studium, die Beziehung zu den Eltern oder den Kindern? Ängste, in Bezug auf Finanzen, auf Glück, auf mein Lebensplan, Ängste in Bezug auf den eigenen Talenten und Fähigkeiten? Gesundheit? Weltsituation, Zukunft? Erwartungen, die ich nicht erfüllen kann?
- „Die Jünger…verschlossene Türen“ – gibt es Bereiche in meinen Leben wo Angst Ursache von ungesunde Nähe oder ungesunde Distanz ist, bin ich verschlossen in mich selbst und lasse Nähe nicht zu und warum? Oder treibt mich Angst in genau die andere Richtung einer ungesunden Nähe, die mich klammern lässt und noch mich noch den anderen Freiraum lässt?
- „….verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihrer Mitte und sagte zu ihnen: ‚Friede sei mit euch‘“ (Joh 20,19).
- Habe ich Angst, dass Gott mich nach einem Versagen bestrafen wird? Dass ich seine Liebe für mich erkaufen muss? Fürchte ich mich vor Gott auf einer Art, die mir Angst macht? Ist seine Barmherzigkeit „aufgezwungen“ oder eine freie Gabe? Bitte ich ihm darum, die Gabe seiner Liebe annehmen zu können, zu bejahen und in meinem Leben Frucht bringen lassen zu können? Bin ich zu ihm in einem ungesunden Näheverhältnis, wo ich seine Liebe Krampfhaft verdienen muss, durch die Verfolgung von gewissen Regeln? Oder ein ungesundes Fernverähltnis, wo ich glaube alles selbst meistern zu können bzw. mein Leben auf die Reihe, und wo die Beziehung oder überhaupt das Gottthema möglichst auf der Oberfläche bleibt und mich davon fernhalte, tiefere Fragen über das Leben zu stellen? Wie könnte eine Beziehung der Liebe zu Gott ausschauen?
- Kann ich Intimität – also dieser Raum, wo die Spannung zwischen Nähe und Ferne überwunden wird – zulassen, wo ich mich verletzbar mache, auch Fehler zugestehen kann und den anderen auch sein lassen kann, ohne ihn ändern zu müssen?
- „Mein Herr und mein Gott… selig sind, die nicht sehen und doch glauben“ (Joh 20,28-29). Stell dir ein Leben vor in dem die Liebe die Angst überwindet. Ein Leben indem Weite im eigenen inneren Platz hat, weil wir zulassen, dass er auch unserer Wunden, unsere Unfreiheit, unsere Ängste in Freude verwandelt. Ein Leben jenseits der Rebellion aber auch der reinen Resignation, wo Hoffnung nicht mehr waltet, sondern ein Leben der inneren Zustimmung zu ihm, der unsere innere Tür durchschreiten will, in mir Wohnung aufnehmen möchte, mich innerlich befreien will, um Freude ausstrahlen zu können. Tiefer Frieden, Freiheit und sogar Freude „Da freuten sich die Jünger“ (Joh 20,20) inmitten von Schmerz. Verwandelte Wunden eben. Glaube ich, dass er das kann? Traue ich ihm das zu? Bitte ich ihm darum? Bejahe ich das, durch den Einsatz meiner Freiheit, die der Liebe ihren Wert gibt? Wie schafft Glaube an Jesus Christus als Gott und Herr radikalste innere Freiheit?
BIBELZITATE aus den SONNTAGSLESUNGEN für JEDEN TAG dieser Woche: