Lass uns ein Ort sein, wo Gott an erster Stelle steht…
„…wo man vom Heiligen Geist ergriffen wird und wo man dir
begegnen kann. Lass uns ein Ort sein, wo man die Ehre deines
Vaters sucht, wo man aus einer persönlichen Beziehung mit
dir leben kann und wo man lernt,was es heißt zu beten
aus dem Zentrumsgebet
Wir sind als Christen nicht Teil einer Buchreligion. Wir leben von der lebendigen Beziehung und Begegnung mit Gott. Wir müssen uns das nochmal bewusst werden lassen: wir haben die Möglichkeit, eine tiefe Freundschaft mit dem Gott zu leben, der das ganze Universum geschaffen hat – und er will das! Gebet ist kein herkömmliches religiöses Ritual, eine Pflicht oder ein Teil einer Wohlfühl-Abendroutine. Gebet ist unsere Art, mit Gott Zeit zu verbringen – unsere Teatime mit ihm.

First steps…
Ein aktives „Prayer Life“ ist die Grundlage einer tiefen Beziehung mit Gott – aber wie?
Als Christen wollen wir unsere Freundschaft und Quality Time mit Gott auch leben und pflegen. So wie wir regelmäßig Kontakt zu unseren Freunden und unserer Familie halten wollen, ist es auch wichtig, mit Gott diese Beziehung zu erhalten. Aber, ehrlicherweise teilen wir als Christen alle eine Erfahrung – es ist nicht immer einfach. So wie jede Freundschaft, muss man es schaffen, auf eine Wellenlänge zu kommen, und einen Weg zu finden.
Du hast die Sehnsucht, Gott irgendwie mehr Raum in deinem Leben zu geben? Du hast das Gefühl, dass du deine Freundschaft mit Gott irgendwie intensiver pflegen willst, du weißt aber noch nicht so ganz wie, oder du merkst, dass du irgendwie nicht so ganz „ankommst“?
Keine Sorge! So geht’s uns allen mal und wir alle haben einmal unser Abenteuer mit Gott gestartet. Wir haben hier ein paar Tipps gesammelt, wie du dein aktives Gebetsleben ein wenig anstarten kannst!
Let’s Pray
Gebet ist deine ganz persönliche Möglichkeit, Gott zu begegnen. Vielleicht hast du schon ein lebendiges Gebetsleben und einen „guten Draht“ zu Gott. Vielleicht bist du aber noch auf der Suche nach einer Gebetsroutine, oder versuchst noch herauszufinden, was dir hilft, ganz in Gottes Gegenwart zu kommen. Keine Sorge, so geht es vielen!
Sei dir bewusst, es gibt nicht diese „eine“, richtige Gebetsform die alle anderen überragt. So wie du mit jedem deiner Freunde ganz unterschiedliche Sachen gerne unternimmst, gibt es auch für dich ganz unterschiedliche Arten, wie du deine „Quality Time“ mit Gott gestalten kannst. Schließlich gibt es ja so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt! 😉
Wir wollen dir hier eine kleine Übersicht darüber geben, was wir so für Gebetsformen kennen, und auch hier im Zentrum gerne pflegen. Vielleicht ist ja etwas Neues für dich dabei, worüber du dich gerne informieren willst, oder etwas, was du mal ausprobieren wolltest. Dir fehlt eine Gebetsform? Dann schreib uns doch gerne hier!

Dein ganz persönliches Treffen mit Jesus.
In der katholischen Kirche glauben wir, dass Gott uns das größte mögliche Geschenk gegeben hat – sich selbst, ganz nah, ganz greifbar in der Gestalt von Brot und Wein. Was fast schon unbegreiflich wirkt, ist aber eine Realität, die wir jeden Tag feiern: in der heiligen Messe! Die heilige Kommunion zu empfangen, oder eine Zeit vor dem Allerheiligsten zu verbringen gibt dir die Möglichkeit Jesus ganz nah, ganz spürbar, ganz zu begegnen.
Der Pfarrer von Ars erzählte mal von einem einfachen Mann, der jeden Tag in der Kirche saß und über das Gebet sagte, „Er schaut mich an, und ich schaue ihn an“.
Challenge: Nimm dir mal 15 Minuten Zeit, und setz dich einfach mal in eine eucharistische Anbetung, und schau Jesus einfach nur mal an (und lass ihn dich anschauen). Optional besuche auch mal unter der Woche eine Heilige Messe (vielleicht noch bevor dein Tag startet?) und vertrau Jesus mal deinen Tag an!
I’m coming back to the heart of worship – and it’s all about You!
Worship ist eine besonders schöne Gebetsform, die man auch gut in Gemeinschaft machen kann!
Worship kann man als „Lobpreis“ übersetzen – damit wollen wir eigentlich sagen, dass wir uns ganz in die Gegenwart Gottes begeben, und ihn loben und anbeten. Besonders gut geht das durch Musik und Gesang. Es gibt zahlreiche Lieder, die von Gott handeln und diese Atmosphäre des Gebets schaffen – für jede Lebenslage in der du gerade bist, und für jedes Gebetsanliegen.
Du kannst ausprobieren Gott selbst deine Stimme und deine musikalischen Talente zu schenken. Lerne doch einige der schönen Worship songs, oder versuche dich mal leiten zu lassen, was die der Heilige Geist eingibt. Aber keine Sorge: Selbst wenn du selbst nicht so musikalisch bist, kannst du durch Worship beten! Die Lieder können dir auch ins Gebet helfen, wenn du sie anhörst.
PS: Gott freut sich immer über deine Musik – egal, ob du denkst, sie sei „gut genug“ oder nicht ;
Gebet geht auch mit dem ganzen Körper.
Wenn du jemand bist, der gerne aktiv ist, gibt es auch die Möglichkeit auf einen wortwörtlichen Spaziergang mit Gott zu gehen, und mit ihm über das zu reden, das du siehst. Du kannst einen Prayerwalk als eine ganz eigene Art von „Fürbittgebet“ sehen – du gehst einfach drauf los und betest für die Anliegen der Menschen um dich herum. Du musst dazu garnicht wissen, was die ganzen Leute brauchen, oder wer sie sind. Hab‘ ein offenes Herz, offene Augen und offene Ohren und leg Gott jede Person, jeden Ort, jedes Haus, jede Situation hin, die du siehst und begegnest. Es muss nicht sichtbar sein was du tust – es ist wirklich ein Spaziergang, wo du und Gott die Gegend erkunden.
Hör mal hin, wo Jesus gerne mit dir hingehen würde! 😉
Challenge: Du kannst auch einmal einen „digitalen Prayerwalk“ machen. Scroll doch einmal durch die Nachrichten, deinen Kalender oder sogar deine Social Media Feeds, und vetrau das, was dir über den Weg stolpert, Gott an!
„Doodlen“ und Gebet?
Vielleicht kennst du das – es gibt Menschen, die diese unglaublich ästhetisch aussehenden Notizbücher haben. Entweder sind ihre Mitschriften der Schule/Uni schön gestaltet, oder sie haben aus ihren Notizen von einer Predigt oder einem Impuls zu einem halben Kunstwerk gemacht. Vielleicht bisst du selbst einer dieser Menschen und hast eine Gabe, schön zu gestalten. Wusstest du, dass Prayer-Doodles tatsächlich eine Form des Gebets sein können?
Lass einfach deiner Kreativität im Gebet freien Lauf. Du kannst zum Beispiel beginnen auf ein weißes Blatt Papier einfach das Wort „Gott“, oder einen seiner Namen aus der Schrift zu schreiben, und dann der Ausgestaltung mit Attributen, Worten/Bildern der Dankbarkeit oder Ähnlichem einfach freien Lauf zu lassen. Ähnlich kannst du es mit Bibelversen machen, oder sogar mit Gebeten und Anliegen für bestimmte Menschen. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Gott freut sich, wenn du deine Talente und Gaben verwendest um Zeit mit ihm zu verbringen.
„Von Handlettering zu Kalligraphie“
Bible Lettering – das Wort gestalten. Das Wort Gottes ist unser Wegbegleiter. Ähnlich wie bei den Prayerdoodles bis du auch eingeladen deine Talente beim Bible Lettering einzusetzen.
Hier geht es ganz besonders darum, ganz konkret die Schrift durch deine Kunst zu betrachten. Du kannst entweder deine liebste Bibelstelle gestalten, oder deine Gedanken und Eindrücke zu einer Stelle aus der Schrift – also künstlerische Betrachtung – auf Papier bringen! Noch ein Pluspunkt dafür? Geletterte Bibelstellen ergeben sich immer gut als Geschenke, oder Dekoration für dein Zuhause. So kannst du dich und Andere auch im Alltag an die Schönheit von Gottes Wort erinnern!
Bete du!
Was es da groß zu sagen gibt, ist vielleicht auch bei diesem „Namen“ eine Frage. Freies Gebet mag für manche eine ganz neue Sache sein, für andere vielleicht die „selbstverständlichste“ Gebetsform. Wichtig ist beim freien Gebet aber, dass du betest! Mit deinen Worten, mit deinen Gefühlen. Es geht darum, dass du einfach mal ganz face to face mit Gott sprichst, wie mit deinem besten Freund. Es müssen keine elegant formulierten, vorkontemplierten Worte sein. Ein „Hallo, Gott“ zu Beginn ist völlig ausreichend. Vielleicht möchtest du dich bei etwas bedanken, was er für dich getan hat? Oder ihm etwas erzählen? Vielleicht brauchst du eine Schulter zum ausweinen? Wichtig ist aber nur, dass du auch nicht vergisst, dass freies Gebet wirklich eine Unterhaltung mit Gott ist – was bedeutet, dass du ihn auch zu Wort kommen lassen sollst und kannst. Frag ihn doch mal, ob er dir etwas zu sagen hat, oder was seine Meinung zu manchen Sachen ist!
Sei dir aber einer Sache sicher: Gott freut sich, oft und viel mit dir zu reden. Und je weniger smalltalk es ist, sondern je mehr es in die Tiefe geht, desto besser!
Staunend singe ich zu dir…
„Bewunderung“ klingt erstmal nach einer ungewohnten Gebetsform. Dabei ist sie tatsächlich sehr einfach. All die Schönheit in der Welt ist eigentlich ein Abbild der Schönheit Gottes, und es gibt so viel „Schönes“. Dich bewegt Kunst? Du stehst staunend vor einem hohen Berg? Du kannst nicht aufhören in den Sternenhimmel zu schauen oder ein Mensch strahlt etwas aus, das du schwer beschreiben kannst? Das sind alles Chancen, Gott zu danken und zu bewundern. Du kannst beten, in dem du Wandern gehst und für die Schöpfung dankst, oder indem du aufmerksam einem Menschen zuhörst, der gerade zutiefst menschlich und schön etwas von ihm teilt. Ganz einfach: Du kannst eigentlich immer bewundern, was Gott so Unglaubliches geschaffen hat!
„Herr, was willst du mir jetzt damit sagen?“
In der Lectio Divina wollen wir das Wort Gottes ganz besonders in unserer jetzigen Lebenslage konkret werden lassen. Hierbei geht es nicht darum, sich bibelwissenschaftlich mit den Hintergründen und Gehalten der Texte auseinanderzusetzen, sondern die konkrete Bedeutung der Schrift für mein Hier und Jetzt finden – durch das Gebet. Außerdem wollen wir in der Lectio Divina die Bibel als einen Ort der lebendigen Gottesbegegnung und -beziehung machen.
Lectio Divina geht ganz einfach in 3 Schritten!
1. Lesen und Wahrnehmen
Nimm dir genug Zeit und lies den Text langsam, und vielleicht mehr als ein Mal! Hier kannst du beim ersten Mal versuchen, denn Text mal ganz ohne Interpretation zu lesen, und beim zweiten mal zuzulassen, dass der Text dich mitnimmt. Dann wiederhole oder notiere für dich die Stellen und Worte, die dich besonders berührt haben.
2. Stille
Gib dir die Chance, den Text einfach auf dich wirken zu lassen. Vielleicht versetzt du dich gedanklich in einen der Charaktere hinein? Vielleicht siehst du die Szene bildlich vor dir? Vielleicht fällt dir eine konkrete Situation in deinem Leben ein, zu der diese Stelle dir Rat, Ermutigung oder Anstoß gibt?
3. Austausch
Wenn du zum Beispiel in einem Gebetskreis oder mit deinen Freunden Lectio Divina machst, kannst du dich anschließend mit ihnen austauschen und sehen, wie Gott zu ihnen in dieser Stelle gesprochen hat.
„Aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“
Der Gottesdienst ist für uns katholische Christen der Ort der tiefsten Gottesbegegnung. Immerhin dürfen wir uns dort mit der Liebe selbst beschäftigen – in 3 Teilen! Zuerst hören wir im Wortgottesdienst über die Liebe, dann dürfen wir die Liebe ganz real erfahren und ganz persönlich kennenlernen und am Schluss werden wir selbst beauftragt die Liebe zu leben.
Es gibt auch unter der Woche in den meisten Kirchen Messen. Die sind meistens kürzer und ruhiger. Die Messe mehr als ein Mal in der Woche zu besuchen ist eine unglaubliche Chance Gott ganz aktiv mehr Raum in deinem Leben zu geben, zumal die Heilige Kommunion als echte Begegnung mit Gott selbst garnicht ohne Wirkung sein kann 😉
Probiere es aus und du wirst verwundert sein, was Gott durch sein Wort und diese Begegnung alles in dir bewirken kann!
„Wer Ohren hat, der höre!“
Oft passiert es uns, dass wir, wenn wir mit Gott reden, beginnen ihm im Eifer des Tages alles zu erzählen. Das ist schön, und Gott freut sich darüber! Aber wie in jeder Freundschaft und Beziehung ist es nicht ideal, wenn nur einer der Beteiligten den Sprech-Part übernimmt. Und genau darum geht es uns im hörenden Gebet.
Hier wollen wir mal unsere Anliegen ganz beiseite legen und auf seinen Input hören – und selbst versuchen, nicht in Bitte, Dank oder aktive Anbetung zu kommen, sondern wirklich hinzuhören. Gott, was willst du mir eigentlich sagen? Er kennt deine Situation, dein Leben, deine Gedanken, Sorgen und Ängste – und sei dir sicher, er will dir sicher ganz viel dazu sagen.
„Wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten.“
Fürbittgebet in sich ist keine eigene Methode, die wir euch vorstellen, sondern viel mehr eine Form des Gebetes, welche du in den unterschiedlichen Methoden ausüben kannst. Im Fürbittgebet wollen wir uns neu im Vertrauen stärken. Versuche zur Ruhe zu kommen, und dich wirklich in Gottes Gegenwart zu begeben und ihm ganz vertrauensvoll deine Sorgen und Nöte hinzulegen – im Vertrauen und in der Freiheit, dass Gott, nach seinem Willen, handeln wird. Du kannst deine persönlichen Anliegen bringen, aber auch für andere Personen die du kennst, oder in den Anliegen der Welt und Kirche bitten.
Hast du schon einmal versucht zum Beispiel bei jedem „Ave Maria“ eines Rosenkranzes an ein anderes Anliegen zu denken?
„Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles im Namen Jesu Christi, unseres Herrn!“
Ähnlich wie das Fürbittgebet ist das Dankgebet keine konkrete Methode, sondern eine Art des Gebetes, das du in ganz unterschiedlichen Formen gestalten kannst. Hier geht es uns aber darum, den Fokus und unsere Gedanken einmal weg von uns, unseren Sorgen und Bedürfnisse zu gehen, um ganz hin zu Gott zu kommen. Im Dankgebet wollen wir, ganz wie es der Namen sagt, einfach dankbar sein. Du wirst verwundert sein, wie viele große und kleine Sachen du im Dankgebet entdecken wirst, für die du Gott danken willst und kannst. Du kannst ihm für Details in deinem Leben danken, oder ihn aber auch für ihn, sein Wesen und seine Taten in der Welt danken und loben!
Gott freut sich über jedes deiner Gebete!
Manchmal kann es schwierig sein, im Gebet in die Tiefe zu kommen. Einem fallen die Worte nicht ein, man schweift ab, oder man hat generell das Gefühl, dass man ein wenig durch eine Trockenheit geht. Das ist ganz normal und passiert uns allen. Gerade dann können vorformulierte Gebete eine Chance sein, trotzdem in das Gebet eintauchen zu können. Sie helfen dir, Gott trotzdem Raum und Zeit in deinem Tag zu widmen, auch wenn es gerade schwer erscheint. Es gibt eine große Vielzahl an schönen, formulierten Gebeten: Litaneien, Andachten (kennst du schon die 15min vor dem Allerheiligsten?), Betrachtungen und Novenen. Vielleicht kennt jemand in deiner Umgebung etwas, was dir helfen kann – ansonsten hat das Internet auch viele, gute Ressourcen!
Pray with us!
Wenn du in deinem Gebetsleben wachsen möchtest, und noch Menschen suchst, mit denen du diese Erfahrung teilen kannst, bist du herzlich willkommen, vorbeizukommen. So können wir dich auf deinem Weg begleiten:
Unsere Lieblingsgebete
Wir alle sind Kirche, und wollen als große „Familie“ zusammen beten. Zu dem Thema wollten wir als Zentrum Johannes Paul auch ein bisschen persönlicher werden – deshalb haben wir Mitarbeiter entschieden, dass wir unsere Lieblingsgebete und Lieblingsgebtsformen mit euch teilen. Fühlt euch frei, euch durchzuklicken und mit uns zu beten!