Was ist Friede? Wie soll er, wie kann er gerade heute gehen? Einmal mehr ist die Antwort aus einer christlichen Perspektive unerwartet, vielleicht völlig überraschend und vor allem so ungemein dürftig, so unfähig, schnelle Lösungen vorzulegen. Und doch ist es die Lösung. Wenn es irgendwo auf dieser Welt Krieg gibt, dann ist das letztlich auf einen Unfrieden im Herzen zurückzuführen. Gerade deswegen ist es der christliche Ansatz zu sagen: ja! Strukturreformen, Gesetze, Friedenseinsätze, diplomatische Verhandlungen usw. – das hat alles seinen Platz. Aber all das wird absolut nichts nützen, wenn das Herz nicht gesundet, wenn das Herz in Unfrieden lebt, wenn das Herz im Krieg mit sich selbst, mit anderen oder mit Gott liegt. Letztlich ist Friede eine Frucht des Heiligen Geistes, eine Frucht der Liebe, die er selbst ist. Wir können uns für diese Gabe durch das Bemühen um den Frieden vorbereiten, sie aber letztlich nicht durch Leistung erringen. Gerade deswegen der Kontext der Exerzitien, ein Kontext des Gebets, ein Bemühen darum, sich zu öffnen für das, was Gott schenken will.
Friede im Herzen. Friede ohne Wenn und Aber. Friede, der bleibt. Friede, der Früchte trägt. Friede ohne Fragezeichen. Das ist das Thema dieser Exerzitien gewesen.
Wenn man die Exerzitien im Alltag durchführen will, schlage ich zwei mögliche Varianten vor. Variante eins: man hört jeden Tag einen Vortrag und nimmt sich dann in etwa eine halbe Stunde Zeit, um darüber na