Vor ein paar Jahren habe ich einen jungen Mann kennengelernt, der mich sehr beeindruckt hat. Er hatte alle Fähigkeiten, um eventuell ein hervorragender Priester zu werden. Auch seine Vergangenheit/Geschichte deutete in diese Richtung. Es schien klar, was der Herr mit ihm vorhatte. Alles deutete auf eine geistliche Berufung hin. Aber es fehlte das Wichtigste: Der Ruf, der sich in der Sehnsucht niederschlägt. Er spürte keine Sehnsucht, diesen Weg einzuschlagen. Nicht, weil er nicht großzügig gewesen wäre, nicht, weil die Bereitschaft diesen Weg zu gehen nicht vorhanden gewesen wäre. Die wirkliche Sehnsucht – nicht bloß die Offenheit dafür – fehlte. Er hatte keine Berufung. Heute ist er ein guter Ehemann!

Eine Flamme, die sich weigert zu erlöschen

Nun stellt sich die Frage, wie man diese Sehnsucht erfahren kann. Erinnern wir uns kurz an das, was vorher festgehalten wurde: Der Ruf und die Sehnsucht stammen nicht aus einem selbst. Sie werden vom Heiligen Geist geschenkt. Natürliche Veranlagungen wie der Wunsch nach Zweisamkeit, Gemeinschaft, Partnerschaft bleiben bestehen. Die Sehnsucht gibt aber etwas Zusätzliches, eine Art Funken oder Licht, das einen in die andere Richtung zieht. Diese Sehnsucht kann sich der emotionalen, instinktiven, ja sogar rationalen Sehnsucht oder Wünsche entgegenstellen.

Man kann die Sehnsucht nach der Berufung mit einer kleinen Flamme vergleichen, die nicht ausgeht. Diese kleine F