Man kann keine Welle bauen. Aber man kann versuchen, die Wellen zu erkennen, die Gott gerade baut – und die dann surfen. Diese Idee hat mich sehr nachdenklich gestimmt, als ich sie vor etwa fünf Jahren zum ersten Mal von Rick Warren gehört habe. Ich musste nämlich realisieren, dass wir allzu oft versucht haben, selbst die Wellen zu bauen, selbst zu bestimmen, was Gott zu segnen hatte, anstatt zu schauen, was Gott gerade segnet und da versuchen mitzumachen.

Für mich ist das zukünftige neue Zentrum Johannes Paul II. ein Beispiel solcher Wellen. Ich möchte nicht behaupten, dass wir jetzt die Experten darin wären, zu unterscheiden, was Gott gerade wirklich segnet und was er uns sagen will. Das ist immer ein Ringen und ein demütiges, vorsichtiges Vortasten im dunklen Licht des Glaubens. Es ist ein Versuch, sich führen zu lassen im Bewusstsein, dass man sich allzu leicht von seinen Vorlieben und Erwartungshaltungen und Prägungen und Widerständen und seinem Egoismus – und wer weiß, was noch alles – treiben lässt, sodass oft genug der angeblich vernommene Heilige Geist nur der eigene Vogel ist und das eigene Wunschdenken. Deswegen bedarf diese Unterscheidung einer ordentlichen Dosis an Askese, das heißt, die Bereitschaft und den Willen, sich von den eigenen Vorlieben zu lösen, um wirklich offen zu werden für das, was Gott sagen will, für die Wege, auf denen der Herr leiten möchte.

Aber vielleicht – gerade, weil es einem so bewusst ist, wie leicht man sich irren kann – bin ich so dankbar für die doch sehr vielen Wegweiser auf unserem Weg der letzten Jahre. Und vielleicht ist es auch irgendwie das Gefühl, „Gott hat uns das Ding aus der Hand genommen“. Das Projekt d