In den letzten Wochen kamen immer wieder Gruppen aus anderen Diözesen ins Zentrum Johannes Paul II. in Wien. Man wollte hier kennenlernen, wie eine Gemeinde in einer Stadt denn wachsen könnte. Ich finde das eine schwierige Frage, nämlich deswegen, weil wir ja selbst noch so viele Fehler machen, noch sooooo viel lernen müssen und außerdem nicht gerade von vielen Jahren Erfahrung reden können – die Gemeinde ist gerade erst vor knapp drei Jahren gegründet worden. Ja, es stimmt. Schon zuvor hatten wir auf unsere Art versucht, City-Pastoral zu betreiben. Und sind gegen die Wand gefahren. Na ja, so ganz stimmt das auch nicht, aber im Vergleich zu dem, was jetzt geschieht, hat es sich so angefühlt. Es gibt andere Orte, wo wir genauer und differenzierter versuchen unser Konzept darzustellen. Aber weil es mich gerade bewegt, rufe ich heute mir selbst und vielleicht uns allen kurz einen Aspekt in Erinnerung, ohne den, so vermute ich, unsere Pfarrgemeinden tendenziell noch weiter schrumpfen werden. Intensives Gebet und persönliche und gemeinschaftliche Bekehrung vorausgesetzt, glaube ich, dass es einer Sache unbedingt bedarf: Ein neuer Blick auf den Menschen.

Wahres Interesse am Menschen

Der Mensch muss mich interessieren. Ich muss die Menschen lieben. Hört sich vielleicht ein wenig wie 2 x 2 = 4 an. Ist es auch. Und doch, so glaube ich, dass bei pastoralen Programmen und Plänen dieser zentrale Punkt Mensch oft übersehen wird. Es geht nämlich letztlich nicht ums Programm oder um den Plan, sondern um den Menschen. In diesem Haus. Auf dieser Straße. In diesem Viertel oder Bezirk. Vielleicht kommen manche Leute gar nicht in unsere Pfarrgemeinden, w