Ein Kardinal und drei Wünsche

Meine erste Teilnahme an einer Diözesanvollversammlung in Wien – ich war gespannt, was mich im Dom erwarten würde. Die Einleitung von Kardinal Schönborn sprach mich an, da schienen ein gesunder Realismus und die Tugend der Hoffnung durch. „Wir haben Probleme. Aber wir haben auch Wege“, stellte der Kardinal fest und äußerte drei Wünsche für die Vollversammlung:

  1. „Eine brennende Neugierde auf das, was Gott wirken will in dieser Wendezeit“. Das zeugt von einem guten Blick in die Wirklichkeit und zugleich von Gottverbundenheit.
  2. „… stehen wir entschlossen zur Grundoption mission first“. Ich dachte mir: So eine Kirche wünsche ich mir! Da möchte ich dabei sein! Kardinal Schönborn zitierte Papst Franziskus, der eine in der Mission beschädigte Kirche eher bevorzugt als eine Kirche, die an Selbstgefälligkeit und Sicherheit krankt.
  3. „Gott etwas aufopfern.“ Kardinal Schönborn zitierte nochmals Papst Franziskus aus dessen Zeit als Bischof von Buenos Aires. Dort hatte er im Jahr 2005 eine Diözesanversammlung einberufen und dazu aufgefordert, für den Erfolg der Versammlung Gott etwas aufzuopfern. Das Opfer sollte sein, nicht schlecht voneinander zu reden. Ich dachte mir: Christliche Nächstenliebe auch untereinander – endlich! „Seht, wie sie einander lieben“, sagte das Volk über die Urkirche. Solch eine Gemeinschaft ist anziehend und verkündet Christus im Leben.

Geistliche Offenheit für Gottes Tun, Missionsgeist und Nächstenliebe: Solche Grundsätze machen Neuevangelisierung möglich. Danke, Herr Kardinal!