Bereits seit längerem ist verstärkt von der Mission die Rede. Wir als Kirche sollen missionieren. „Mission first“ – ein Auftrag, den man immer wieder hört. Und auch im Hirtenbrief 2015 von Kardinal Schönborn spricht der erste Punkt die Mission an. Dort heißt es „Richten wir unser ganzes Tun an der missionarischen Dimension der Kirche aus“. Mission ist wichtig. Gerade in unserer heutigen Zeit.
Doch wo am besten beginnen?

Mission first. Der Auftrag erfüllt mich mit Tatendrang. Doch gleichzeitig weiß ich nicht so recht, wo ich ansetzen soll. Auf der einen Seite spüre ich den Willen und meine eigene Bereitschaft, mich einsetzen zu wollen. Denn mein Herz brennt für Gott. Doch auf der anderen Seite steh ich oft ein bisschen verloren da.

Vor Ostern habe ich mich intensiv mit dem Buch „Leben mit Vision“ beschäftigt und dabei ist mir besonders ein Gedanke hängen geblieben. Es ist ein Gedanke, den ich sogar erst einmal bisschen überlesen habe, der aber doch immer wieder präsent wurde, bis ich die Stelle schließlich noch einmal gesucht und nachgeschlagen habe. Die Passage aus dem Buch mag auf den ersten Blick nichts mit Mission zu tun haben, denn es heißt dort:

„Bei der Teilnahme am Leben unserer Gemeinde geht es nicht nur um unsere Mitarbeit, sondern um uns selbst! Denn von der Funktion her ist grundsätzlich jeder ersetzbar, in der Einzigartigkeit seiner Person niemand. Wenn wir einen bestimmten Dienst nicht tun, übernehmen ihn andere. Wenn wir aber nicht da sind, bleibt unser Platz leer, auch wenn 99 andere kommen. Unsere Aufgaben können andere erfüllen, uns selbst kann niemand ersetzen.“

Warum hat mich diese Stelle so fasziniert und was hat sie mit Mission zu tun?
Dazu muss ich sagen, dass ich jemand bin, der eigentlich in der Regel eher davon ausgeht, dass andere all das was ich tue, viel besser könnten, sodass in mir oft die Frage aufkommt, warum Gott gerade mich und nicht jemand anderen ausgewählt hat dort zu sein, wo ich bin. In meinem Fall in einer Pfarre und eben hier im Zentrum Johannes Paul II.

Aus diesem Grund haben mich diese Sätze bewegt. Und ich bin mir sicher, dass Gott mir durch sie etwas sagen will, nämlich, dass es gut ist, dass ich da bin, wo ich bin, eben weil ich ich bin. Und wie wichtig es ist, dass ich da bin. Es ist sicher etwas, dass ich mir selbst immer wieder sagen muss, weil es dann doch wieder Momente gibt, in denen ich daran zweifle, aber dann versuche ich mich neu an diese Sätze zu erinnern. Und ich glaube, dass diese Sätze nicht nur mir gelten, sondern auch dir. Wir sind alle nicht perfekt, aber Gott will dich trotzdem da haben. Und es ist wichtig, dass du da bist: DA BIST in deiner Pfarre oder Gemeinschaft und ganz wesentlich in der Heiligen Messe.

Denn im Dasein stellen wir uns überhaupt erst in den Dienst Gottes. Ich glaube, dass die Mission im Dasein beginnt- im Dasein jedes Einzelnen. Und dieses Dasein beginnt in der Heiligen Mes