Zerstörung des Selbstwerts durch Leistung
Johannes ist am Boden zerstört. „Wir sind nicht mit Ihrer LEISTUNG zufrieden“, hatte ihm gerade der Betriebsrat vorgeworfen. In dieser Abteilung wird er nicht weiterarbeiten dürfen. Solche Situationen sind Alltag und passieren ständig. Immer wieder scheinen sie die Macht zu haben, Menschen in ihren Grundfesten ernsthaft zu erschüttern oder sie gar zu zerstören. Sie werden depressiv, verlieren ihre Motivation, flüchten immer häufiger vor der Wirklichkeit in die digitale Welt, in den Alkohol, ins Shopping, ins Gaming. Natürlich kann es abgesehen von den Erfahrungen, die man im Beruf macht, noch unzählige andere Auslöser dafür geben, dass jemand seinen Selbstwert in Frage stellt oder gar verliert. Besonders häufig passiert so etwas in Paarbeziehungen. Kein Wunder. Besonders dann, wenn man sich selbst durch die Anerkennung des Partners definiert.
Was Leistung nicht geben kann
Aber was macht denn eigentlich den Wert eines Menschenlebens aus? „Der Wert eines Menschen hängt von seinem Tun ab. Du bist, was du leistest.“ Von den wenigen Dogmen, die es heutzutage noch gibt, ist dieses „Leistungsdogma“ vielleicht das dominierendste und zugleich gefährlichste überhaupt. Ach so, das hätte man ja wissen sollen. Vielleicht kann hier die Theologie des Leibes etwas Licht hineinbringen, auch wenn sie zunächst eher das Gegenteil zu sagen scheint, denn sie kämpft schließlich gegen jegliche Form des Dualismus nach dem Motto „Fleisch schlecht, Geist g