„Es freut mich extrem, dass ich im Zentrum dabei bin und davon erzählen darf,“ meint Anna Schinnerl begeistert. Vom Zentrum berichten, das durfte sie schon öfter, ob bei Besuchern, in der Erzdiözese oder auch außerhalb. „Jedes Mal merke ich, wie besonders für mich das ist, was wir im Zentrum haben.“ Anlass dieser Freude war diesmal Bischof Stefan Oster, der sich mit einigen Mitarbeitern auf den Weg nach Wien begab, um Inspiration zu holen und sich über Aufbrüche in der Kirche auszutauschen. Dazu wurden fünf Pfarren und Gemeinden zu einer Vorstellung eingeladen. Die Einladung an das Zentrum Johannes Paul II. erklärt sich Anna so: „Das Konzept ist spannend, weil wir ja nicht direkt aussehen wie eine Kirche. Auch sind viele erstmal überrascht von der engen Zusammenarbeit von uns Laien mit den Priestern. Außerdem versuchen wir, das Mitentwickeln an der Gemeinde sehr zugänglich zu gestalten. Ich würde sagen, dass das Zentrum so etwas wie eine „Start-Up“-Gemeinde ist. Das hat seine Vor- und Nachteile. Und macht das Projekt an sich sehr spannend – für uns Mitwirkenden sowie die Außenstehenden.“

Gemeinsam mit Anna übernahm Klemens Höfer die Vorstellung des Zentrums. „Mich persönlich hat es sehr gefreut, dass uns die Erzdiözese eingeladen hat,“ blickt er zurück. „So konnten wir unsere Erfahrungen teilen, die wir in den letzten Jahren im Gemeindeaufbau und der Entwicklung gesammelt haben. Das ist auf der einen Seite eine große Ehre und für mich auch ein Zeichen, dass Gott in unserer Gemeinde wirkt, wovon wir dann auch berichten dürfen. Und auf der anderen Seite eine Möglichkeit, uns selbst inspirieren zu lassen und von den anderen zu lernen“ Bei den Gästen stieß er auf große Offenheit: „Es war schön zu sehen, dass das Bistum Passau auf der Suche ist und neue Sachen lernen möchte.“

In einem moderierten Talk wurde ein Einblick in die unterschiedlichen Entwicklungen der Kirche in Wien gewährt und praktische Methoden zur Gestaltung des Pfarr- und Gemeindeleben diskutiert. Beim Vortrag über das Zentrum ging es darum, wie man eine Gemeinde mit einem Leitbild strategisch aufbaut, wie der Weg der Jüngerschaft definiert wird und wie eine Kultur mit bestimmten Grundwerten aufgebaut bzw. gelebt werden kann. „Vor allem haben sich die Passauer dafür interessiert, wie wir Menschen in unsere Gemeinde einbinden, Teams formen und zu Ownership inspirieren,“ erinnert sich Klemens. „Aber natürlich bestand auch großes Interesse bei der Rolle unserer Gemeinde innerhalb der Ortskirche.“ Abschließend fügt Anna mit einem Lächeln hinzu: „Es ist einfach ungewöhnlich, so eine Kirche direkt über einer Tankstelle.“